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Spotify unter Beschuss: Bestechung und unfaire Playlistenpraktiken in der Türkei aufgedeckt

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Istanbul, August 2025 – Der Musikstreaming-Gigant Spotify sieht sich in der Türkei mit schweren Vorwürfen konfrontiert: Behauptungen über Bestechung bei Playlisten-Platzierungen, Manipulation durch Bots und ungleichmäßige Auszahlungspraxis haben den Streamingdienst in die Kritik gebracht und eine offizielle Untersuchung ausgelöst.

Vorwürfe und öffentlicher Druck

Mehrere bekannte türkische Musiker – darunter Aydilge, Ferhat Göçer und Oğuzhan Koç – äußerten öffentlich Zweifel an der Fairness der kuratierten Playlisten. Sie kritisieren, dass Spotify bestimmten Künstlern unnötig bevorzugte Sichtbarkeit gewährt und fordern Transparenz bei der Auswahl der Inhalte. Gleichzeitig wird der Plattform vorgeworfen, mittels künstlicher „Bot“-Uploads die Chartpositionen zu verfälschen und damit Manipulation zu betreiben .

Interne Untersuchung und staatliche Reaktion

In Reaktion auf diese Anschuldigungen hat Spotify eine interne Untersuchung gegen seine eigene redaktionelle Mannschaft in der Türkei eingeleitet. Der Fokus liegt auf möglichen Bestechungsfällen: Ob Playlistenplatzierungen gegen Zahlungen oder Gefälligkeiten vergeben wurden, ob unabhängige Künstler diskriminiert oder Royalties ungleich verteilt wurden .

Parallel dazu hat die türkische Wettbewerbsbehörde (Rekabet Kurumu) am 4. Juli 2025 eine offizielle Prüfung gegen Spotify begonnen. Im Zentrum stehen unter anderem Vorwürfe des Marktmissbrauchs, ungleichmäßige Einnahmenverteilung und potenziell wettbewerbswidrige Praktiken .

Kulturelle Kritik: Provokante Inhalte im Fokus

Der amtierende Kulturstaatssekretär Batuhan Mumcu kritisierte zudem bestimmte Spotify‑Playlists, die kulturell und religiös “provokante” Inhalte anzeigen und verletzende Aussagen enthalten sollen. Trotz wiederholter Aufforderungen habe Spotify diese Inhalte nicht entfernt, was den Druck auf die Plattform zusätzlich erhöhte .

Spotify erwägt Rückzug aus dem türkischen Markt

Spotify räumt ein, alle Optionen – einschließlich einer vorübergehenden Einstellung des Dienstes in der Türkei oder sogar eines vollständigen Rückzugs – zu prüfen. Unternehmensvertreter betonen, dass sie kooperieren und eine konstruktive Einigung mit den Behörden anstreben .

Bedeutung für die Musiklandschaft in der Türkei
• Künstler und Streaming-Markt in Gefahr: Ein Rückzug hätte massive Auswirkungen auf Einnahmen und globale Sichtbarkeit zahlreicher türkischer Musikschaffender.
• Marktneustrukturierung möglich: Die Behörden könnten strengere Regeln für Streamingdienste und fairen Wettbewerb etablieren.
• Vertrauensverlust bei Nutzern: Mangelnde Transparenz in der Playlist-Kuration könnte das Vertrauen der Abonnenten langfristig schwächen.

Fazit

Spotify steht in der Türkei im Zentrum einer ausgewachsenen Krise: Bestechungsvorwürfe, Manipulation und kulturelle Konflikte haben zu einer tiefgreifenden, offiziellen Untersuchung geführt. Inmitten dieses Drucks prüft der Streamingdienst sogar einen Rückzug aus dem Markt, während türkische Künstler und Behörden auf faire Praxis und Transparenz bestehen.

Wenn du möchtest, kann ich diesen Artikel weiter vertiefen – etwa mit Hintergründen zur türkischen Wettbewerbspolitik, direkten Zitaten betroffener Künstler oder einer Einschätzung der Auswirkungen auf die türkische Musikindustrie.

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