Bonn, – Die Zahl der in deutschen Laboren eingesetzten und getöteten Tiere bleibt erschreckend hoch. Wie aktuelle Daten für das Jahr 2022 zeigen, wurden 2.437.794 Tiere zu wissenschaftlichen Zwecken verwendet. Zusätzlich wurden 1.769.437 sogenannte „Überschusstiere“ getötet, ohne dass sie zuvor in Tierversuchen eingesetzt wurden. Der Deutsche Tierschutzbund zeigt sich angesichts dieser Zahlen alarmiert und fordert ein Umdenken in der Forschungspolitik.
„Diese Zahlen sind ein Schlag ins Gesicht für den Tierschutz. Millionen Tiere leiden oder sterben für Experimente, obwohl längst alternative Methoden zur Verfügung stehen“, so Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Die sogenannten „Überschusstiere“ – Tiere, die gezüchtet, aber letztlich nicht verwendet werden – machen ein besonders drastisches Beispiel für systematisches Tierleid sichtbar.
Trotz politischer Bekenntnisse zum 3R-Prinzip (Replace, Reduce, Refine), das die Reduzierung und den Ersatz von Tierversuchen vorsieht, stagnieren die Zahlen auf hohem Niveau. Der Tierschutzbund kritisiert, dass es bislang an klaren gesetzlichen Vorgaben, ausreichender Finanzierung von Alternativmethoden und einem politischen Willen zum Wandel fehle.
Die Organisation fordert:
• einen verbindlichen Ausstiegsplan aus Tierversuchen,
• verstärkte Investitionen in tierversuchsfreie Forschung,
• mehr Transparenz in der wissenschaftlichen Praxis,
• sowie eine gesetzliche Begrenzung von Überschusstieren.
„Die Gesellschaft ist weiter als die Politik. Die Menschen wollen keine Tierversuche mehr. Es ist Zeit, dass die Forschung diesen Wandel mitgeht“, so Schröder weiter.
Weitere Informationen und Möglichkeiten zur Unterstützung finden Interessierte auf der Website des Deutschen Tierschutzbundes:
www.tierschutzbund.de